Nacht wird es immer

Willy Vlautin | 288 Seiten | Berlin Verlag | 25,-- € | E-Book 19,99 €

Hoffnung geht unter

Erbauungsliteratur waren die Bücher von Willy Vlautin ja noch nie: Immer geht es bei dem US-amerikanischen Autor aus Nevada um den Wunsch aus einfachen Verhältnissen aufzusteigen. Und meist auch um den dicken Strich, den das Schicksal zur diese Rechnung macht. Die tragische Heldin mit Herz diesmal: Die Endzwanzigerin Lynette, die zwischen zwei Jobs noch ihren Abschluss nachmacht, sich um ihren behinderten Bruder kümmert und genug Geld auftreiben. Ihr Traum: ein eigenes Haus. Was nicht einfach ist, denn auch in Portland, Oregon, gehen die Immobilienpreise durch die Decke. Eine Nacht lang verfolgen wir als Leser dieses verzweifelte, drängende Treiben Lynettes durch die Welt von Dealern, Junkies und Kleinkriminellen, wo sie alte Schulden einsammelt. Vlautin macht das wie immer mit brutalem Realismus, trocken, direkt und in glaubwürdigem Ton. Bei aller Düsternis: Es lohnt sich, durchzuhalten!


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