In die Arme der Flut

Gerard Donovan | aus dem Englischen von Thomas Gunkel | 320 Seiten | Luchterhand | 20,-- € | eBook 15,99 €

Verfluchte Medien

Dass Luke Roy nicht der 55. Selbstmörder wird, der sich von der örtlichen Brücke im neuenglischen Ross Point schmeißt, ist ein Segen für den Jungen, den er in den Fluten des örtlichen Flusses entdeckt. So wird der seit früher Kindheit lebensmüde Enddreißiger schnell zum Spielball der öffentlichen Meinung: vom Social-Media-Helden zum Buhmann und zurück. Gerard Donovan, der bereits mit „Winter in Maine“ eine poetisch-blutige Eigenbrötler-Geschichte geschrieben hat, taucht mit seiner Hauptfigur Luke Roy tief in die Psyche eines Todessehnsüchtigen und dem Fluch einer untergehenden Stadt ein. Erst nach dem ersten Buchdrittel folgt der Autor dem hysterischen Verlauf eines Medienhypes und verbindet dabei mit seiner düster-poetischen Schreibweise Gesellschaftskritik mit Philosophie.


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