Girls in Airports / Dive

Jazz

Zwischen allen Stühlen sitzt es sich am besten! Das Kopenhagener Quintett Girls In Airports hält von vorschnellen Genre-Einordnungen rein gar nichts. Zwar segeln die fünf dänischen Herren unter dem Oberbegriff Jazz, aber überraschen auch auf ihrem sechsten Album „Dive“ mit einer ungewöhnlichen Besetzung aus zwei Saxophonen, Keyboard und zwei Schlagzeugen. Stilistisch schauen die Musiker gerne über den Tellerrand: Psychedelic Rock trifft Afro-Sounds trifft Filmmusik. Wer immer noch irrigerweise glaubt, bei Jazz handele es sich um hoffnungslos rückwärtsgerichtete Musik für die Generation Ü-65, der wird von den in ihrer Heimat vielfach ausgezeichneten „Girls“ souverän eines Besseren belehrt.

Drums und Percussion liefern hypnotische Rhythmen, bis sich die Füße beim Hören von ganz allein in Bewegung setzen. Von dieser Basis aus heben Keyboards und die beiden Saxophone ab und erschaffen süffige und vor allem intelligente Klänge. Songs wie das nachdenkliche, aber trotzdem leichtfüßige „Anima“ lassen auch an grauen Tagen die Sonne aufgehen. „Collision“ spielt behutsam mit ostafrikanischen Klängen, während „Weaver“ als leise beunruhigender Soundtrack eines Roadmovies mit ungewissem Ausgang durchgehen könnte. „Icicles“ punktet mit meditativ-folkigen Klängen. Kleiner Albumhöhepunkt ist das spritzige „Rold Skov“, in dem Girls In Airports den wilden Ritt quer durch die Stile mit einem wahren Feuerwerk an Improvisationen auf die Spitze treiben!


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