Es war einmal in Hollywood

Quentin Tarantino | aus dem Amerikanischen von Thomas Melle und Stephan Kleiner | 416 Seiten | Kiepenheuer & Witsch | 25,-- € | eBook 19,99 €

Die von vielen erwartete Sensation ist ausgeblieben: Nein, Quentin Tarantino wird kein neuer Thomas Pynchon! Stattdessen
hat er die Technik der in Vor-Video-Zeiten weit verbreiteten „Novelization“, also des Buchs zum Film, wieder entstaubt. Der Text
zu seinem jüngsten Film um den Westernserienstar Rick Dalton und dessen Stuntman Cliff Booth stopft die Löcher, die ein Zweieinhalb-Stunden-Streifen notgedrungen hinterlassen muss, legt andere Akzente, erweitert und nimmt auch das Gewaltorgien-Finale des Films nicht so wichtig. Insofern hat Tarantino Wort gehalten, als er seinen Roman eine rundum erneuerte Version des Stoffs ankündigte. Wer die 60 zähen Einstiegsseiten übersteht, bekommt daher spielerischclevere,
gewohnt grelle und mit profundem Kino-Wissen beschlagene Tarantino-Prosa, die zusammen mit der Erinnerung an das Kinoerlebnis ein gutes Paket ergibt. Ohne den Film allerdings etwas wackelig auf einem Bein steht.


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