Die Eroberung Amerikas

Franzobel
544 Seiten
Hanser, 26 Euro, eBook 19,99 Euro

Im Auftrag von Kaiser Karl V. wurde Ferdinand Desoto 1539 nach Florida geschickt. Die Expedition mutierte nicht nur zu einem normalen Debakel, sondern zum „erfolglosesten aller spanischen Unternehmen“. Für den österreichischen Autor Franzobel ist so etwas eine Steilvorlage: Liefert ihm doch nach seinem Katastrophen-Roman „Das Floß der Medusa“ das echte Leben - wenn auch vor 500 Jahren - wieder mal alles, was der Meister des erzählerischen Überschwangs so liebt: knorrige Charaktere, die Verworfenheit des Menschen und die einzigartige Möglichkeit, fast vier Jahre lang durch Wildnis Irrende gnadenlos mit wuchernder Natur, fiesen Insekten, tödlichem Fieber und blutigen Schlachten zu überziehen. Mittendrin: ein Schwabe namens Wilhelm Friedrich Erasmus Müggenpflug, der eine Kokosnuss abkriegt und wirres Zeug faselt: „Schaffe, Schaffe Häusle baue…Beddbronzr.“ Ginge es nach der clever eingesetzten Erzählfigur, hätten die sogenannten Entdecker noch weit Schlimmeres verdient, in diesem Roman, der den Opfern etwas Gerechtigkeit widerfahren lässt.


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