Auf Deutsch. Aber „nicht von hier“. Die Literatur der Migration - Natalia Blum-Barth Im Gespräch mit Stefaniya Ptashnyk
11.12., Gschwend, bilderhaus

Ob Deutschland ein „Einwanderungsland“ sei, war in den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts in der öffentlichen Meinung noch äußerst umstritten. Mittlerweile sind bei uns Menschen aus allen Teilen der Welt in der Politik, in den Medien, in Kunst und Kultur präsent. Auch in der Gegenwartsliteratur finden sich immer mehr Autorinnen und Autoren, die auf Deutsch schreiben, deren Muttersprache jedoch nicht das Deutsche ist. „Ausländerliteratur“, „Literatur der Betroffenheit“, „Literatur von außen“, „Migrantenliteratur“, „Literatur der Migration“, „Literatur ohne festen Wohnsitz“, “interkulturelle/multikulturelle/transkulturelle Literatur“. Diese Zuschreibungen sind jedoch nicht unproblematisch. Sollte diese sogenannte „Chamisso-Literatur“ ausschließlich unter dem Aspekt der Herkunft ihrer Autorinnen und Autoren betrachtet werden? Spielt nicht vielmehr auch ihr sprachkünstlerischer Wert vor dem Kontext des Sprach- und Kulturwandels eine wesentliche Rolle? Welche Bedeutung hat der „Migrationshintergrund“ in diesem Zusammenhang?
Zur Einführung wird die Literaturwissenschaftlerin Natalia Blum-Barth mit der Sprachwissenschaftlerin Stefaniya Ptashnyk diskutieren.
Dr. Natalia Blum-Barth wurde in Drohobych/Ukraine geboren. Sie studierte Germanistik, Pädagogik und Deutsch als Fremdsprache in Lviv/Ukraine und in Mainz Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Mainz.
Dr. Stefaniya Ptashnyk stammt ebenfalls aus der Ukraine. Sie ist Mitarbeiterin an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Dozentin für Linguistik an der Universität Wien.
Beginn 20.00 Uhr, Eintritt 16,-- Euro, Live Streaming-Ticket 10,-- Euro, www.bilderhaus.de