Antonia Hausmann / Teleidoscope

Jazz

Die Leipziger Posaunistin und Komponistin präsentiert ihr erstes Soloalbum und vereint hier auf imposante und berührende Weise die Summe ihrer Einflüsse. Da ist u.a. das Jazzstudium in Dresden, Leipzig und Luzern, es spielen aber eben auch ihre Erfahrungen in diversen Popformaten (u.a. in der Band des Erfurters Clueso oder auch mit der Formation Karl die Große) sowie Impressionen ihrer Reisen zwischen der Lausitz und Peking eine Rolle. Und mit dem Teleidoscope hat sie eine wunderbare Bildklammer gefunden um ihren Sound quasi als Wort sichtbar zu machen. Denn dieses optische “Spielzeug” bricht und spiegelt Formen vielfach und hebt Farben hervor. Die Emotionen und klaren Strukturen des Pop treffen sanft auf die Virtuosität und spielerische Improvisation des Jazz. Und das alles bei einer doch unkonventionellen Besetzung (ohne Bass aber mit Bassklarinette!) der die Spielfreude deutlich anzumerken ist. Schon mit den ersten Tönen des Eröffnungstracks “Stille Innlegg” wird so viel Emotion – in dem Fall Melancholie – transportiert, dass man direkt von Hausmann und ihren Mitmusikern an der Hand genommen wird und ergriffen den Farben und Reflektionen folgt bis man nach 40 Minuten beseelt von den vielen Eindrücken traurig feststellt, dass das Album schon zu Ende ist. So, und jetzt bitte die Kalender zücken: am Sonntag, 24. Juli um 11 Uhr kann man sich das im Brunnengarten des Schloss Hellenstein in Heidenheim live anschauen!
(XXXXXX – sechs von sechs Punkten)