Funkelnde Abenteuer
Wer kennt ihn nicht, den Diplomsportwissenschaftler Florian Weber? Oder den ausstellenden Künstler gleichen Namens? Oder den Radiomoderator und Journalisten Florian Weber? Also jetzt im Ernst: Wirklich viele dürften den Schlagzeuger der Sportfreunde Stiller, Florian Weber kennen, und bevor die bald eine neue Single veröffentlichen, veröffentlicht Tausendsassa Flo Weber noch seinen neuen (nicht seinen ersten!) Roman „Die wundersame Ästhetik der Schonhaltung beim Ertrinken.“ Massig Gesprächsstoff mit einem grundsympathischen Mann.
FW: Habe die Ehre!
FW: Diese Frage darf jederzeit und immer gestellt werden. Zur Floskel wird sie nur durch eine unehrliche Antwort. Ich bin gesund und hab gerade viel zu tun, was mich sehr freut.
FW: Der Verlag, der Booker und ich dachten tatsächlich beim Erstellen der Tour, dass wir zu diesem Zeitpunkt auf der sicheren Seite sein müssten. Ich hoffe sehr, die Vorverkaufszahlen ziehen noch ein wenig an. Die Menschen sind weiterhin vorsichtig. Aber die Kultur muss leben und brennen und lärmen und sich zeigen, und wenn sie das nicht kann, soll ihr wenigstens aufrichtig und ehrlich in allen Belangen Unterstützung zu Teil werden. Die keinesfalls überall ankam. Ich will aber auf die Bühne, dieses jetzt erstmal mit Buch und vielleicht Gitarre.
FW: Zefix, sehr schade. Welch schöne, kreative, interessante, lehrreiche Begegnungen nun nicht stattfinden können. Ich bin traurig. Und bin damit nicht alleine.
FW: Die Geschichte eines Ertrinkenden. So der Arbeitstitel. Als ich auf der Bühne stehend Rüde (Bassist der Sportfreunde Stiller, Anmerk. d. Vef.) aufforderte, er solle doch mal endlich richtig abgehen, entschuldigte er sich seinen schmerzenden Rücken haltend: „Die Ästhetik der Schonhaltung.“ Das verband ich sofort mit dem sich in sein Archiv zurückziehenden Heinrich Pohl. Schonhaltungen sollten hier und da gesprengt werden. Dann regnet ́s funkelnde Abenteuer.
FW: Markus Nägele, mein Verleger, selbst Musiker und Künstler, hat mich eher bestärkt, bei dem Titel zu bleiben. Der Titel ist auffällig, anders, regt ein wenig zum Denken an und malt gleich mal ein schönes Bild. Ich freu mich drüber.
FW: Ich hatte bisher nie einen Schreibplan. Der Grundstein ist eine Idee, eine Szenerie, die stelle ich auf. Dann marschiere ich los oder treibe mit den Protagonisten. Das ist erstmal unmittelbar und uneingeschränkt. Im Laufe des Prozesses kommen aus logischen Gründen zu erreichende Ziele, Bilder oder Geschehnisse auf. Das macht mir Spaß, denn vorerst hindert mich wenig, in meiner Fantasie zu graben und zu stöbern. Umso komplizierter wird es, wenn man anhand von Rückblicken zeitliche Geschehnisse verbinden muss. Aber bisher fand ich immer in ein für mich zufriedenstellendes Ende.
FW: Ich als Vielleser orientiere mich bei meiner Buchauswahl durchaus am Urteil anderer Autoren. Ich habe Jan weder bezahlt noch dazu gezwungen, mein Buch zu lesen. Gefragt habe ich ihn aber doch. Auch David und Denis hätten es mich wissen lassen, wenn ihnen das Buch nicht gefallen hätte. Also werte ich deren Quote als starke Wertschätzung.
FW: Das ist absolut beflügelnd. Ich bin kein gelernter Schriftsteller, weiß aber, dass ich unglaubliche Lust zu Fabulieren habe. Wenn dies berühmte Autoren oder Kritiker honorieren, lässt mich das mit Stolz und Zufriedenheit auf meine Arbeit blicken. Völlig selbstverständlich: Wer wird nicht gern für sein Tun gelobt?
FW: Mein Freund Ricks wohnt seit vielen Jahren in Salt Lake City. Mit ihm habe ich den Anfangsteil der Route, bis in die Arches, dort wo die Geschichte des ersten von den fünf antiken Gegenständen aus Onkel Wendelins „Schrein“ erzählt wird, selbst erlebt. Ab dann half die Technologie und Vorstellungskraft.
FW: Regie: Florian Gallenberger. Heinrich: Frederick Lau. Onkel Wendelin: Iggy Pop. Der Clown: Es.
FW: Ich bin da. Das Buch ist dabei. Vielleicht eine kleine Gitarre. Bei vergangenen Lesungen musste ich bisher nicht unkontrolliert während des Lesens aufspringen und Breakdance aufführen, aber hey: warum nicht? Richtig ist, dass es für mich kein übliches Metier ist. Herausforderungen, herrlich.
FW: Fies. Gibt ja immer mehr interessante Autoren oder Bands, als Festivals fassen können. Ich versuche es so: Wir starten mit dem Trio Juli Zeh, Friedrich Ani, Jan Weiler. Gehen in die Post Mortem-Sequenz: Astrid Lindgren, Erich Kästner und Tolkien. Bringen die Musikerriege: Kae Tempest, Thees Uhlmann, Ethan Hawke, Sven Regener. Wir schließen ab mit dem Österreichblock: Helena Adler, Heinrich Steinfest, David Schalko, Wolf Haas. Fett!!!
FW: Da hakt ́s aus. Ich will keins meiner Lieblingsbücher unerwähnt lassen. Wo soll ich anfangen? Und nie aufhören?
FW: Die erste neue Single kommt im April, das Album im Sommer. Wir sind heiß, war ja auch lange Pause. Hoffentlich kennen uns die Menschen noch und freuen uns so wie wir aufs gemeinsame Ausrasten.
FW: Stadtderbies waren genial, vor allem wenn man auf Tour war und sich auf der Bühne schön gegenseitig sticheln konnte, denn Peter ist ja FCBler. Mittlerweile ist meine Radikalität durch die Altersmilde in Interesse verwandelt. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Löwen wenigsten mal wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen würden. Aber frag doch mal die Kickers-Anhänger, die sehnen sich doch auch nach oben.
FW: Forever Peace, oberstark!!!!!