Stella Maris
→ Gesprächstherapie
Als halb so dicker Begleitroman zu „Der Passagier“ (Besprechung nebenan) nachgeschoben, taucht in „Stella Maris“ Alicia Western in der titelgebenden Nervenheilanstalt auf – mit 40.000 Dollar in der Tasche und dem dringenden Wunsch, dort aufgenommen zu werden. Was folgt, sind sieben lange und recht gewundene Gespräche des zeitweise halluzinierenden, mathematischen Wunderkindes mit ihrem betreuenden Arzt, Dr. Cohen. Dass diese Gesprächstherapie nicht helfen wird, weiß, wer seine Hausaufgaben gemacht und den ersten Teil von McCarthys literarischem Doppel gelesen hat. Wenig überraschend ist auch, dass dieses harte Brett von einem Buch kein Schlüssel ist, der für große Aha-Momente sorgt. Es ist eher ein Satellit, der um das düstere Werk kreist – aber keine erlösenden Funksignale sendet.
Cormac McCarthy
aus dem Amerikanischen
von Dirk van Gunsteren
240 Seiten
Rowohlt, 24,– €,
eBook 19,99 €