Nur ein kleiner Gefallen

ist es anfangs, den die piepsige Stephanie Emily macht.

Sie nimmt deren Sohn Nicky mit von der Schule nach Hause. Als der aber nicht mehr abgeholt wird und Stephanie verschwunden bleibt, entwickelt sich die alleinerziehende Übermutter mit Bärchensocken und einem Videoblog für Haushalt-Lifehacks zu einer recht patenten Detektivin, die ihre Rechercheergebnisse online an ihre Follower weitergibt.
Wie in der HBO-Serie „Little Big Lies“ rutscht in Paul Feigs recht eigenem Mix aus Thriller und Helikoptereltern-Satire eine graue Maus mitten rein in eine Gesellschaftsschicht, die ihr ein paar Nummern zu groß ist und die auch kein Problem damit hat, auf Gesetze zu pfeifen: Der raue Umgangston und das stylishe Leben der PR-Chefin Emily (und deren harte Martinis am späten Nachmittag) imponieren der verhuschten Stephanie, die damit etwas Farbe in ihr dröges Leben bekommt. Und ebenso wie in „Little Big Lies“ sprechen die anderen Eltern unheildräuend in die Kamera, dass da immer schon etwas nicht in Ordnung gewesen sei.
Der besondere Dreh von „Nur ein kleiner Gefallen“ ist aber: Mit bösem Humor wandelt Paul Feig auf der schmalen Linie zwischen echtem Thriller, Satire und satirischer Komödie, ohne dass man sagen könnte, wohin das jetzt geht. Dass er am Ende vielleicht einen Twist zu viel reindreht, verzeiht man diesem mal abgründigen, mal tollpatschigen Film gerne. Auch weil Anna Kendrick eine großartige Entwicklung von der verhuschten zur selbstbewussten Mutter durchmacht, die allen zeigt: Ich kann das!
Thriller-Komödien-Mix mit Style

USA 2018
R: Paul Feig
D: Anna Kendrick, Blake Lively, Henry Golding
S: 8. November
www.nureinkleinergefallen.de


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