Geschichten vom Franz
Austro-All-Stars im Kinderbuchklassiker

Wenn der nur „Zickzack“ genannte Lehrer Swoboda im schneidigen Kasernenhofton den neunjährigen Franz Früchtl zur Ordnung ruft, dann läuft es nicht nur dem ganz kalt den Rücken runter. Dass der Franz dann immer in sein piepsiges Mäusestimmchen verfällt, ärgert ihn so sehr, dass er endlich ein echter Mann werden möchte. Nicht nett, sondern „der King of the Jungle“, wie es ihm der YouTube-Influencer Hank Haberer einflüstert. Seine beste Freundin Gabi weiß natürlich gleich: „Das ist ein komplett schwachsinnige Idee!“.
Der erste Kinoauftritt des beliebten Christiane Nöstlinger-Charakters findet also in der Jetztzeit statt. Der bayerische Regisseur Johannes Schmid hat mit der Drehbuchautorin Sarah Wassermair die so einfühlsam im Kinderbuchklassiker „Geschichten vom Franz“ gezeichneten Figuren behutsam in die Gegenwart geholt: Das etwas kleinwüchsige Lockenwunder Franz, seine Gabi und deren bester Freund Eberhard sind nicht unnötig aufgeplustert, sondern im Vergleich zu vielen deutschen Kinderbuchverfilmungen sympathisch normal. Die Schulprobleme werden glaubwürdig und nachvollziehbar inszeniert und die Komik steht im Geiste der 2018 verstorbenen Autorin mit der ihr eigenem zeitlosen Humor. Dass Wiener Herzblut in der Verfilmung steckt, merkt man nicht nur am namhaften Eltern-Cast, der mit Ursula Strauss und Simon Schwarz punktet. Auch der „Wanda“-Frontmann hat extra Songs für diesen Film geschrieben, der besonders für Grundschüler ein großes Vergnügen ist.
AU/D 2022
R: Johannes Schmid
D: Jossi Jantschitsch, Nora Reidinger, Leo Wacha
S: 14. April
www.geschichtenvomfranz-film.com