Cat Power / Covers

Indiepop

Nachdenklich, mitunter wütend und auf kämpferische Weise fragil: Cat Power schaut auch nach mehr mehr als zwei Jahrzehnten im Musikbussines bevorzugt nach innen. Mit Neu-Interpretationen bekannter und einiger fast in Vergessenheit geratener Songs hat sich die US-Indiepop-Ikone bereits auf zwei ihrer Vorgänger-Alben intensiv auseinandergesetzt. „Covers“ bildet somit den Abschluss einer Trilogie. Die zwölf Stücke sind bewusst mininmalistisch arrangiert. Auf schnörkellose Weise singt die Musikerin, mit bürgerlichem Namen Chan Marshall, von Verlusten und Niederlagen und der Sehnsucht nach einem kleinen Stückchen vom Glück.
Konkret interpretiert Cat Power Songs von Frank Ocean, Bob Seger, Lana Del Rey, Jackson Browne, Iggy Pop, den Pogues, Nick Cave und den Replacements auf so überraschende und eigenwillige Weise, dass völlig neue Stücke entstehen. Heimlicher Höhepunkt ist das intensive „I´l Be Seeing You“, das von Billie Holiday unsterblich gemacht wurde. Selten klang die Geschichte eines gebrochenen Herzens so schmerzhaft schön! Stimme, Akustik-Gitarre und Piano, und daraus entsteht eine ganze Welt. Ganz klar: Cat Power beruft sich hier auf die große US-Tradition von Folk, Blues, Country und Jazz. Mit Südstaaten-Nostalgie aber hat die Slide-Gitarre in „It Wasn´t God Who Made Honky Tonk Angels“ nichts zu tun, sondern mit einem unsentimentalen Blick zurück auf die „guten alten Zeiten“.


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