Beartooth / Below

Bei uns ist die Band aus Columbus, Ohio noch keine gar so große Nummer, in ihrer Heimat haben
sie aber schon eine Goldene Schallplatte auf dem Konto. Der auch als Clip ausgekoppelte Track
„Devastation“ des Albums vereint schon alle Trademarks: Los geht’s mit Raserei in Form eines
Riffs, dass auch auf einem herausragenden Slipknot-Album eine Freude wäre, bevor die Band
nach dieser derben Downhill-Schussfahrt dann nach ca. 45 Sekunden in Form eines Jimmy Eat
World-zuckrigen Refrains souverän auf einen gut ausgebauten, palmengesäumten Boulevard
abbiegt! Und im letzten Drittel der Hymne bringen sie noch einen ultra-fiesen Breakdown unter,
der live – wie der ganze Song! – bestens funktionieren wird. Dieses Wechselbad der Gefühle
zieht sich durch fast alle Songs, wirkt aber nie wie der Versuch, zwei Pferde gleichzeitig zu reiten,
sondern steht der Band bestens zu Gesicht. Fronter Caleb Shomo betreibt auch auf dem vierten
Album wieder schonungslosen Dämonen-Striptease von diversen Traumata bis hin zu wiederkehrenden
Suizidgedanken, hat sich mit seinen Bandkollegen aber offensichtlich das perfekte
Katharsis-Vehikel geschaffen. Ein Dutzend Songs sind auf dem Album, allesamt Hits und selbst
das abschließende finster-sludgige Instrumental „The Last Riff“ verleitet nicht zum Skippen.


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