Atomkraft forever

Mit Tränen in den Augen beschreiben die Anwohner des AKW Grundremmingen, wie das 2017 war, als der erste Reaktor abgeschaltet wurde und ein Kühlturm aufhörte zu dampfen. Für sie ging tatsächlich ein Stück Heimat verloren. Wie es wohl wird, wenn zum Jahresende der zweite folgt? In seiner Doku über das Für und Wider der Atomkraft, deren Einführung und
das unvorstellbar lange Erbe setzt der Filmemacher Carsten Rau auch auf solche bizarr wirkenden Momente mit dem Stolz der Anrainer über „ihr“ Kraftwerk - und das Ende des Geldsegens, den es für sie gebracht hat.
Ansonsten betrachtet Rau am Beispiel des Reaktors in Greifswald vornehmlich die unfassbare Mühe und jahrzehntelange Arbeit, die es braucht, so ein AKW zurückzubauen und dabei jedes Käbelchen auf seine Radioaktivität zu messen. Ganz zu schweigen von dem nach wie vor ungelösten Problem der Lagerung des Atommülls und dem unvorstellbaren Zeithorizont, in dem dieser Abfall vor sich hinstrahlt.
Nie polemisch, sondern sich immer an von Experten präsentierten Fakten orientierend, kommen auch Netzspezialisten zu Wort, die offen sagen, dass es ohne Kohle nicht gehen wird und junge französische Atomkraft-Ingenieure schwärmen voller Begeisterung auf einer Tagung davon, was für ein Segen die von ihnen präferierte Technologie für die Menschheit bedeutet.
Zehn Jahre nach Fukushima ist Carsten Raus filmische Lageerkundung in Sachen Atomkraft ein fragmentarischer und offener Debattenbeitrag, der viele Standpunkte nebeneinander stellt, vieles davon aber in einem kritischen Licht.

Strahlende Vergangenheit – und Zukunft

D 2020, R: Carsten Rau
S: 16. September
www.atomkraft-forever.de


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