SWEED & Friends

06.08., Stuttgart, Merlin

Der Stuttgarter Newcomer SWEED schreibt Indie-Hymnen, die an Sam Fender erinnern, an die Giant Rooks oder die Mighty Oaks, die getrieben sind vom Willen auszubrechen. Schon seine jetzt erscheinende erste Single „Stuck“ zeigt: SWEED gehört auf die großen Bühnen, ihm gelingt es spielend DIY-Attitude mit herausragendem Songwriting zu verbinden. Das stimmungsvolle Musikvideo zum Song wurde von Julian Weigand in der Algarve gedreht.
SWEED heißt mit bürgerlichem Namen Niklas Schwedt, ist 23 Jahre alt. Neben der Musik hat auch sein zweiter Lebensinhalt mit höchsten Höhen und tiefsten Tiefen zu tun: Niklas skatet seitdem er ein Teenager ist. Das hat ihn zu seiner ersten Karriere geführt: Nach der Schule macht er eine kaufmännische Ausbildung und findet sich kurz danach als Vertreter für DC Shoes und Quiksilver im süddeutschen Raum am Steuer eines Mercedes-Dienstwagens wieder. Und entscheidet für sich: Das kann nicht alles gewesen sein. In Eigenregie veröffentlicht er im Sommer 2021 seine Debüt-EP „Sweedside“.
SWEED ist rough, besitzt Ecken und Kanten, denkt minimalistisch. Sein Sound kombiniert moderne Pop-Elemente mit einem Hauch Funk. Seine markant-rauchige Stimme wirkt warm und vertraut, gleichzeitig strahlt SWEED etwas Unnahbares aus. Dabei ist er echt, alles passiert organisch, in charmanter DIY-Attitüde, in Zusammenarbeit mit den Leuten, die ihn umgeben.
Schnitt zurück ans Steuer des Dienstwagens, irgendwo auf der A6 Richtung Frankfurt: Es geht so nicht weiter. „Stuck“ schließt genau dort an, beschreibt wie die Jahre verstreichen, ohne dass etwas passiert. Die drei richtigen Akkorde auf einer Westerngitarre, dazu persönliche Zeilen. „I’m stuck in the same circle for years now and nothing has changed / the same words, the same beds, the same feelings, wanna break out of this cage“. Später ein krachend fuzziges Gitarrensolo, das dem Song als Finale dient. Hier weiß jemand verdammt genau, was er tut.
SWEED ist Künstler und Gang zugleich, schließlich ist „kein Mensch eine Insel“. Ihn umgeben Künstler:innen wie Shelter Boy, Zimmer90 – und nicht zuletzt Luke Noa. Luke ist nicht nur SWEEDs bester Freund aus Kindheitsjahren, sondern auch seine engste Vertrauensperson, wenn es um die Musik geht – denn ähnlich wie Niklas ist auch Luke ein Wunderkind, das SWEED bei seiner musikalischen Weiterentwicklung seit Stunde 0 unterstützt; gemeinsam produzieren und feilen sie die Ideen aus Niklas’ türkisem Notizbuch weiter aus.
Hinfallen und Aufstehen, das hat SWEED gelernt. Dass nicht alles so perfekt sein muss. Dass man loslassen muss, ohne Angst zu haben gleich hinzufallen. „Enjoy the process of fucking up“ lautet die Devise. Feststeht: SWEED kann nicht stillsitzen. Er hat den Drang, sich zu beweisen; er will der Welt etwas geben. Am 25. Februar erschien nun erst einmal „Stuck“ und wenn ein erstes Lebenszeichen ein Ausrufezeichen sein kann, dann ist es dieses hier.
Gefühlvoll, unverkennbar und virtuos: ANDREAS VEYs Musik ist wie eine Decke, die einen an regnerischen Wintertagen warmhält.
Der Berliner Newcomer ANDREAS VEY verbindet kunstvollen Pop mit einer radikalen Offenheit zu großartigen Popsongs, die an Queen erinnern, an Jeff Buckley oder Borns, aber irgendwie doch ihre ganz eigene Handschrift tragen. „Things I Might Never Know“ heißt seine Debut EP, auf der es um Empathie geht, darum, Gefühle zuzulassen und zu teilen und darum, mit Ungewissheit leben zu können.
Seine Musik erzählt auf kraftvolle und durchdringende Art von inneren Konflikten, die er bereits in seiner Jugend im ostwestfälischen Dorf in den 90ern spürte. Schon damals merkt Vey, dass er damit eigentlich nichts zu tun haben will, mit dem Machogehabe, der vermeintlichen Stärke und dem drolligen Getue: In der Grundschule beginnt er Duschvorhangbefestigungen als Ohrringe zu tragen und heimlich im Zimmer seiner Schwester mit Schminke zu experimentieren. Heute gehört Schminke zu seinem androgynen Look – spätestens mit der im Sommer erscheinenden Debut EP bricht ANDREAS VEY mit allen gängigen Rollenklischees und setzt auf eine radikale Offenheit, erzählt von tiefen Depressionen, Schmerz und dem Versuch, in der Welt einen Platz zu finden.
Auf „Things I Might Never Know“ hat er seine Stimme gefunden. Er hat das Schneckenhaus endgültig verlassen: „Entweder du bist Prinzessin oder Superheld. Diese Dualität ist tief in unserer Kultur verankert, in unserem Denken. Dabei muss das doch gar nicht so sein, es gibt unendlich viele Optionen dazwischen.“ Und von diesem Dazwischen erzählt „Things I Might Never Know“.
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: Frei


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