Susanna / Baudelaire & Piano

Pop

Eine Frauenstimme und ein Piano. Mitunter ein einsames Pfeifen. Sonst nichts. Die norwegische Chanteuse Susanna konzentriert sich auf ihrem Album „Baudelaire & Piano“ aufs Wesentliche. Die eigenwillige Grenzgängerin zwischen Pop, Jazz und sanft experimentellen Klängen setzt auf die leisen, leicht beunruhigenden Töne. Sie vertont in diesen zehn Songs den berühmten Gedichtzyklus „Die Blumen des Bösen“ des französischen Poeten Charles Baudelaire, dessen Veröffentlichung Mitte des 19. Jahrhunderts einen veritablen Skandal auslöste. Musiker von Tom Waits über Patti Smith bis zu Jim Morrison haben sich in ihren Songs vom französischen Enfant Terrible beeinflussen lassen.
Um Entfremdung und Lebensverdruss geht es hier, um Eros und Tod und um das Unheimliche sowieso. Genau den passenden Soundtrack zum Herbst liefert die in ihrer Heimat bereits vielfach ausgezeichnete Norwegerin hier ab! Susanna beherrscht in verwunschen wirkenden Songs wie „The Dancing Snake“ mit heller Stimme ihre Zwischentöne und schafft es mit geringsten Mitteln, stille Spannungsbögen aufzubauen. In ruhigen Tracks wie „Longing For Nothingness“ kommt die Welt sachte zum Stillstand. Man könnte sich wegträumen, in ein fernes Land, wo die alltäglichen Gewissheiten allmählich hinwegschwinden und neuen, unerhörten Emotionen Platz machen. Selten klang das Unheimliche so sinnlich!


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