Einsamkeit und Sex und Mitleid

„Drei Frauen im Haus - und keiner braucht mich. Außer meinen Bienen. Und die ziehen nicht mit um“, lamentiert Familienvater Robert, dessen Frau schon die Kisten für die neue – natürlich kleinere – Wohnung packt.

Der Mann leidet offensichtlich schwer. So wie alle weiteren Personen in diesem nicht von ungefähr die Nationalhymne im Titel persiflierenden Film, der vor allem die verzweifelte Suche nach einer vernünftigen Beziehung thematisiert. Und das meist nur in unschönem Sex endet. Ein Füllhorn beschädigter Kreaturen fahren Regisseur Lars Montag und dessen Co-Drehbuchautor Helmut Krausser auf: Callboys mit Macken, frustrierte Lehrer, rassistische Lehrer, verklemmte Supermarktleiter und Jugendliche mit Triebstau. Wie in einem Hormon-getriebenen Mix aus „Magnolia“ und „Short Cuts“ wirbeln die sich kreuzenden Episoden dieser überspitzt klischierten Charaktere durcheinander. Regisseur Montag macht das technisch perfekt, mit großem Stilwillen in hochglänzenden, teils mit Superzeitlupen durchzogenen Bildern und einem mutigen Schauspielerensemble. Nur die Klassifizierung als Komödie mag nicht so recht folgen: Zu dunkel, zu hoffnungslos und böse ist das Dargestellte. Ihr die hier eintretet, lasset alle Hoffnung fahren.
Deutschland düster Depri-Land

R: Lars Montag
D: Jan Henrik Stahlberg, Friederike Kempter, Rainer Bock
S: 04. Mai
www.x-verleih.de


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