Altin Gün / Yol

Psychedelic-Rock, Türkei

Trotz Pandemie lassen Altin Gün die Discokugel glitzern: Die sechsköpfige Multi-Kulti-Truppe Altin Gün (Goldener Tag) hat in Amsterdam zusammengefunden. Obwohl sämtliche Songs auf dem dritten Album „Yol“ (der Weg) weiterhin auf Türkisch gesungen werden, geht der Blick eindeutig über die Landesgrenzen hinaus. Mit ihrer unwiderstehlich tanzbaren Mischung aus der großen Istanbuler Psychedelic-Tradition und anatolischen 70er-Folk-Retro-Sounds haben Altin Gün bereits eine Grammy-Nominierung für das beste Weltmusik-Album einheimsen können. Auf „Yol“ entdecken die Musiker um Sängerin Merve Daşdemir und den Keyboard-Spezialisten Erdinç Ece nun die Freuden des Euro-Disco-Sounds. Und chlagen mit Synthie-Klängen und 80er-Jahre-Instrumenten wie dem Omnichord ein ganz neues Kapitel auf! Schon mit dem Opener „Ordunun Deleri“ machen Altin Gün deutlich: Wir setzen auf satte, warme elektronische Töne, ohne unsere Tradition zu vrleugnen. Dass der fette Bass unwiderstehlich ist, versteht sich von selbst. Ganz nah am Folk sind die Sechs mit dem herzzerreißenden Traditional „Arda Boylari“: Bei dieser tragischen Liebesgeschichte rückt die Stimme von Merve Daşdemir in den Mittelpunkt. Mit dem fast schon futuristischen „Bulunur Mu“ streben Altin Gün selbstbewusst auf die Tanzfläche. Der Coolness-Faktor ist ziemlich hoch. Und trotzdem gehen diese vertrackten Klangspielereien ungemein in Herz und Beine!


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